Endodontie
Die Anwendung von LLLT hat keine bakterizide Wirkung, und chirurgische Laser sind die bevorzugten Instrumente zur Reduzierung von Bakterien in infizierten Wurzelkanälen. Nur wenige Hersteller therapeutischer Laser bieten Sonden an, die die Wurzelkanäle erreichen können. IR-Licht kann jedoch alle Wurzelspitzen erreichen, und sichtbares rotes Licht kann die oberflächlicheren Wurzelspitzen durch die Schleimhaut erreichen und eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung erzielen.
Sousa et al. analysierten die Wirkung von LLLT auf die sekretorische Aktivität von Makrophagen, die durch Interferon gamma (IFN-γ) und Lipopolysaccharide (LPS) aktiviert und durch Substanzen stimuliert wurden, die aus einem Versiegelungsmittel auf Epoxidharzbasis (AH-Plus) und einem Versiegelungsmittel auf Calciumhydroxidbasis (Sealapex) ausgelaugt wurden. Die Produktion von Tumornekrosefaktor alpha (TNF-α) wurde durch LLLT unabhängig von der Versuchsgruppe signifikant verringert. Das Sekretionsniveau von Matrix-Metalloproteinase-1 (MMP-1) war in allen Gruppen ähnlich.
Die Laseranwendung nach Überinstrumentierung und Überfüllung ist ein gutes Beispiel für eine Indikation für LLLT in der Endodontie. Da LLLT die Knochenbildung stimulieren kann, kann eine apikale Knochenresorption nach abgeschlossener endodontischer Behandlung wahrscheinlich schneller heilen, wenn LLLT angewendet wird. Die benötigte Energie hängt von der Tiefe der Spitze ab und liegt zwischen 4 und 8 J pro Spitze. Aus demselben Grund ist eine intraoperative und postoperative LLLT in der apikalen Chirurgie vielversprechend, es fehlt jedoch noch an einer soliden wissenschaftlichen Dokumentation. Eine Bestrahlung über der Nahtlinie stimuliert jedoch die Fibroblastenproliferation und erhöht die Zugfestigkeit.
Bei Patienten mit akuter Pulpitis, bei denen der betroffene Zahn oder die betroffene Wurzel schwer zu lokalisieren ist, kann der Laser über den Zahnspitzen im betroffenen Bereich angewendet werden. Der betroffene Zahn kann mit einer Schmerzzunahme reagieren, wahrscheinlich aufgrund eines erhöhten mikrozirkulatorischen Drucks in der Pulpakammer. LLLT kann auch als Zusatztherapie bei der Pulpaüberkappung und Pulpotomie verwendet werden. In beiden Fällen wird die freiliegende Pulpa mit niedriger Intensität bestrahlt, wobei 2 bis 3 J angewendet werden, bevor traditionelle Methoden angewendet werden. Die Bestrahlung reduziert die Entzündung, bewahrt die odontoblastische Integrität und stimuliert die Zellproliferation.