Gepostet am 14 Dez 01:58 , 0 Kommentare

Geschrieben von Lori Trost, DMD und Karen Kaiser, RDH

Oralchirurgische Eingriffe, bei denen Weichgewebe entfernt werden muss, können durch Verdampfung (Ablation) und/oder Schneiden (Inzision, Exzision oder Dissektion) mit dem Diodenlaser durchgeführt werden. Zu diesen Weichgewebeanwendungen gehören unter anderem Gingivektomie, Frenektomie, Entfernung hämorrhagischer Läsionen, Zahnfleischformungstechniken im Zusammenhang mit der Implantatwiederherstellung oder -therapie und subgingivale Kürettage. Zu den Vorteilen der oralen Weichgewebechirurgie mit Laser gehören eine verbesserte Hämostase, weniger intra- und postoperative Schmerzen/Beschwerden, weniger postoperative Schwellungen, kein Nähbedarf, geringere Bakterienzahl an der Wunde, weniger Zeitaufwand für den Operateur und Vielseitigkeit. Aufgrund seiner Vielseitigkeit kann dieser Laser eine nützliche Alternative zur traditionellen Parodontalchirurgie für die orale Weichgewebechirurgie darstellen.4 Zu den Nachteilen oder Einschränkungen der Laserchirurgie im Vergleich zu Schnitten mit dem Skalpell gehören ein langsamerer Gewebeschnitt, eine verzögerte Heilung und eine geringere chirurgische Präzision.

Wirkungsweise

Laser strahlen einen präzisen Strahl konzentrierter Lichtenergie aus. Dieses Licht ist einzigartig, da es aus einer einzigen Wellenlänge besteht, die in Nanometern oder einem Milliardstel Meter ausgedrückt wird und von Wellenkamm zu Wellenkamm gemessen wird. Die erzeugte Wellenlänge hängt vom aktiven Medium im Lasergerät ab und kann ein Feststoff (Nd:YAG, Diode, Er:YAG) oder ein Gas (CO2 oder Argon) sein. Der Diodenlaser gilt als Feststoff, in den ein Halbleiterchip mit eingebetteten Kristallen eingebaut ist, wodurch das Gerät kleiner und leichter wird. Das aktive Medium bestimmt die Wellenlänge, die durch die Zusammensetzung der Kristalle variiert.

Die Wellenlängen der Dioden liegen im nahen Infrarotspektrum, typischerweise zwischen 800 und 980 nm. Die Wellenlänge bestimmt die Absorptionseigenschaften in biologischem Gewebe. Die Absorption von Laserlicht durch biologisches Gewebe bestimmt die Effizienz der chirurgischen Entfernung. Die verschiedenen Bestandteile des biologischen Gewebes bestimmen, ob Laserlicht absorbiert wird. Diodenlaser werden gut von Hämoglobin und pigmentiertem Gewebe und in geringerem Maße von Wasser absorbiert. Verschiedene Wellenlängen werden von Weichgewebe in unterschiedlichem Maße absorbiert, je nach Art des Weichgewebes. Keratinisiertes Gewebe, das weniger Blut enthält, erfordert den Einsatz von Lasern mit höheren Wellenlängen oder generell den Einsatz von mehr Leistung. Der Arzt muss die Wellenlänge auf das jeweilige Gewebe abstimmen, da bestimmte Wellenlängen eine hohe Präzision ermöglichen und das potenzielle Risiko seitlicher Gewebeschäden minimieren.

Die Wechselwirkung des Lasers mit dem Gewebe ist ein photothermischer Vorgang, bei dem Licht in Wärme umgewandelt wird. Wenn der Laserstrahl das Gewebe durchdringt und absorbiert wird, wird pro Zeiteinheit eine bestimmte Energiemenge entfernt, was zu einem Temperaturanstieg führt. Die Koagulation beginnt bei über 50 °C, die Proteindenaturierung bei 60 °C. Bei Temperaturen zwischen 100 °C und 200 °C verdampft Wasser. (Hinweis: Wasser ist der Hauptbestandteil von Weichgewebe.) Die Laserchirurgie erfolgt durch Ablation, wobei dieses Gewebe entfernt wird, indem es in einen gasförmigen Zustand oder eine Wolke umgewandelt wird. Die Wolke gilt als biologische Gefahr und sollte mit einer Hochdruckevakuierung entfernt werden.

Die vom Weichgewebe-Diodenlaser genutzte Leistung liegt typischerweise zwischen 0,5 und 10 Watt oder Joule pro Sekunde, bei kontinuierlicher oder gepulster Leistung. Diodenlaser verwenden optische Fasern, um den Laserstrahl zu übertragen. Diese Fasern, die hauptsächlich aus Quarz bestehen, können Licht durch Biegungen und Kurven leiten und ermöglichen so den Zugang zu schwierigen intraoralen Stellen. Ein bleistiftgroßes Handstück gleitet über die Faser und rastet ein. Bei den meisten Behandlungen wird direkter Kontakt mit dem Gewebe verwendet und der Bediener erhält eine taktile Rückmeldung ähnlich einem Skalpell oder einem mechanischen Instrument.